Fleisch ist das älteste und wertvollste Nahrungsmittel der Welt und hat daher auch kulturellen Stellenwert. Wir tragen Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung und ursprünglicher Tierrassen sowie die Sicherstellung der Artenvielfalt.
Tradition erhalten
Fleischerzeugung ist in vielerlei Hinsicht ausgesprochen relevant für unsere Gesellschaft. Durch sie werden das Fleischerhandwerk und unzählige Familienbetriebe erhalten. Zudem ist Fleisch für 50 Prozent* der Menschen ein Stück Lebensqualität und ein schmackhafter Genuss, der nicht wegzudenken ist.
Mit Weidehaltung zu weniger Emissionen
Tatsächlich leistet die Weidehaltung auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Denn über zwei Drittel der landwirtschaftlichen Flächen sind Grasland. Diese bleiben durch die Tierhaltung weiter fruchtbar. Es ist die konventionelle Tierhaltung, die für 20 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Bei der Weidehaltung jedoch ist der CO2-Ausstoß deutlich geringer, denn sie kommt ohne Getreidefütterung aus.
Die industrielle Methode der Intensivhaltung mit Getreidefütterung ist mitverantwortlich für die Erwärmung des Planeten.
Rinder in Weidehaltung dagegen wirken dieser entgegen, denn sie bauen CO2 aus der Luft ab. Grund ist die Kohlenstoffsequestration: Der meiste Kohlenstoff gelangt durch Pflanzen in den Boden. Sie bilden ihre Blatt- und Wurzelmasse aus dem CO2 der Luft – und je mehr Gras wächst, desto mehr Kohlenstoff wird im Boden gebunden. Grasfresser unterstützen den Zyklus des Graswachstums und erhöhen damit die Menge des gebundenen Kohlenstoffs. Schätzungen gehen davon aus, dass 34 Prozent der weltweiten Kohlenstoffvorräte unter Grünlandboden sind. Ein gesunder Bewuchs stabilisiert den Boden und sorgt dafür, dass der Kohlenstoff im Boden bleibt.
Oder anders gesagt: Auf einer Fläche von 1,5 Fußballfeldern speichert die Beweidung jährlich so viel Kohlenstoff, wie ein 6-Liter-Auto auf 19.000 km emittiert.
Gesunde Böden sind ausschlaggebend für die metanotrophen Bakterien, die Methan zersetzen. Je nach Tierbesatz und Bodentyp kann das mehr sein, als die darauf weidenden Tiere produzieren. Es lässt sich sagen, dass nachhaltiges Weidemanagement das Potenzial hat, mehr CO2 zu speichern als jede andere landwirtschaftliche Praxis.
Landwirtschaftliche Flächen mit Weitblick behandeln
Deutschlands landwirtschaftlich genutzte Flächen bestehen zu zwei Dritteln aus Ackerfläche und knapp einem Drittel aus Grünland. Es besteht jedoch keine Futterkonkurrenz. Denn auf den Äckern wird menschliche Nahrung angebaut, aber was auf der Wiese wächst, ist für die menschliche Ernährung in der Regel ungeeignet. Nur wenn diese Wiesen bewirtschaftet werden, können Milch und wertvolles Fleisch produziert werden. Das eine hängt direkt mit dem anderen zusammen. Auch ist die Intensität der Bodenbearbeitung wesentlich: Wird der Boden nur schonend bearbeitet, wird mehr Kohlenstoff gebunden. Auch der Humusanteil spielt eine entscheidende Rolle für die Speicherfähigkeit.
Optimal ist es, wenn Grünland erhalten wird, als Weideland genutzt und möglichst nicht zu Ackerland umgebrochen wird. Rindfleisch aus Weidehaltung fördert aktiv den Klimaschutz.
*Quelle: Integral Onlinebus, 18-75 Jahre, n=1.000, August/September 2023